Eva und Maria

Vortrag

Eva und Maria

Der Sündenfall aus intersektionaler antisemitismuskritischer Perspektive

Antisemitismuskritische Bibelauslegungen

Tagungsnr.
24034
Von: 11.04.2024 19:00
Bis: 11.04.2024 20:30
Online

© gemeinfrei/wikimedia

Zwei biblische Figuren, die zum Kontrastprogram christlicher antijüdischer Frauenbilder gemacht wurden: Eva gilt in der christlichen Tradition als Metapher für Sünde und Sinnbild sexueller Hemmungslosigkeit (1. Moses 2,6) - Maria dagegen als tugendhafte Jungfrau und Mutter. Nicht nur ist diese Gegenüberstellung in christlicher Bildsprache tradiert worden, sie findet sich auch in „säkularisierten“ Bildern wieder, in denen Verzicht, Bescheidenheit und Keuschheit von Frauen bestärkt, und Hemmungslosigkeit, Lust am Konsum und Freizügigkeit verteufelt werden. Karoline Ritter blickt auf die Intersektionen von Sexismus und Antisemitismus in Bildern, die Eva und Maria gegensätzlich darstellen, und fragt nach möglichen feministischen und antisemitismuskritischen Bildstörungen.

Inhalt

In unserer Reihe antisemitismuskritischer Bibelauslegungen stellen renommierte sowie junge Exeget*innen neue Bibelauslegungen vor, die der tradierten Stereotypisierung von Juden, Jüdinnen und Judentum entgegentreten. Klischeehafte christliche Vorstellungen wirken oft bildhaft im säkularisierten Antisemitismus weiter: der alttestamentarische Gesetzesglauben; der Rachegott, der Blutopfer als Sühne verlangt und Beschneidung anordnet; der eine bestimmte Gruppe auserwählt (Kirche oder Synagoge) und dessen Verheißungen Nationalismus und Kolonialismus schüren.

In wissenschaftlich fundierten, aber leicht zugänglichen Auslegungen bestimmter Textpassagen hinterfragen wir diese karikierenden Vorstellungen jeden zweiten Donnerstag im Monat. Die Exeget*innen schneiden dabei die antijüdische Rezeptionsgeschichte kurz an, entwickeln aber vor allem neue, kreative und lebendige Verständnismöglichkeiten, in denen die Schrift in ihrer Tiefe und Mehrdimensionalität neu zur Geltung kommt. Die Vorträge sollen Lust machen, das Potenzial biblischer Texte neu zu entdecken und zu zeigen, wie sehr wir davon profitieren, wenn wir sie mit der jüdischen Tradition und nicht gegen sie lesen.

Karoline Ritter ist Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Praktische Theologie der Universität Greifswald und im Projekt Bildstörungen: Elemente einer antisemitismuskritischen Theologie und Religionspädagogik der Evangelischen Akademie zu Berlin.

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Leitung

Dr. Christian Staffa

Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche

Telefon (030) 203 55 - 411

Prof. em. Katharina von Kellenbach, PhD

Projektreferentin für „Bildstörungen: Elemente einer antisemitismuskritischen pädagogischen und theologischen Praxis“

Dr. Ulrike Metternich

Projektstudienleitung "Feministische Bibelgespräche"

Telefon (030) 203 55 - 506 (Sekretariat Akademieleitung)

Organisation

Eichhorst, Anne

Anne Eichhorst

Projektsachbearbeitung „DisKursLab“, Assistenz des Antisemitismusbeauftragten der EKD Dr. Staffa

Telefon (030) 203 55 - 407

Antisemitismuskritische Bibelauslegungen

Wie lassen sich die Klischees aufbrechen, mit denen biblische Texte und Motive aufgrund ihrer langen antijüdischen Auslegungsgeschichte behaftet sind? Vorstellungen wie die vom „heuchlerischen“ Pharisäer, einem „Erwählungsdünkel“ Israels, einer „Verschwörung“ jüdischer Eliten oder von …

Schriftzug "Bildstörungen" mit Porträts der Podcast-Macherinnen Karoline Ritter und Katharina von Kellenbach

Bildstörungen

Der antisemitismuskritische Podcast

Im Podcast "Bildstörungen" gehen Karoline Ritter und Katharina von Kellenbach den christlichen Traditionslinien moderner antisemitischer Stereotype nach.

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